Die heiligen Hallen der GameStar - so nah und doch so fern

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Mittwoch, 21. Juli 2010 at 18:40


Englischer Garten? Olympiapark? Frauenkirche? Pah, all diese Sehenswürdigkeiten Münchens erscheinen im Vergleich zu den schneeweißen Fassaden des IDG-Gebäudes beinahe bedeutungslos.
Zumindest bei mir lösten die sagenumwobenen Gewölbe der GameStar-Redaktion ein geradezu transzendentes Gefühl aus.

Nur Schade, dass keiner der gottgleichen Redakteure einen Schritt hinaus gewagt hat.

Final Dieteration 7

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Freitag, 30. April 2010 at 15:20

Marco Schreyls emotional packende und gewohnt ausschweifende Ansprache bei der Siegerehrung des DSDS-Gewinners 2010 (leicht verspätet, aber wayne!?):

"Die RTL-Chefetage hat entschieden! Das sind sie, unsere diesjährigen Finalisten: Mehrzad Marashi und Menowin Fröhlich. Und die große Frage in den Büros unserer Marketing-Abteilung lautet, welche Visage auf dem Cover des nächsten Chart-Stürmers prangen wird. Wer von diesen bemitleidenswerten Sozialschmarotzern wird Sony BMG die Taschen füllen. Wer wird in einem dreckigen, unbelüfteten Keller unter dem RTL Aktuell-Studio verrotten? Wer darf jubeln, und wer muss nach der Show Dieters Toilette schrubben? Mehrzad, Sohn eines iranischen Ölscheichs mit Vorliebe für Cowboyhüte, der all sein Geld beim MauMau verloren hat, oder Menowin, der sicher sein kann, dass ihm die ganze Familie in Zellblock 7-D die Daumen drückt? Aber egal wer gewinnt, Drogen, nackte Tatsachen und Inzucht-Skandale haben auch in diesem Jahr dafür gesorgt, dass der Rubel rollt. Direkt durch die Telefonleitung in Dieters - ja sogar in meinen Geldbeutel. 35000 Gehirnepileptiker, ein großer Traum - der Traum vom SuperStar! Und gewonnen hat, mit 137,4876 % der Anrufe: MEIN RTL!

"Auf den Alkohol - die Ursache und die Lösung aller Probleme!" - Homer J. Simpson

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Samstag, 3. April 2010 at 13:47

Als bekennender Alkoholverächter fällt es mir enorm schwer, dieses teuflische Gebräu im Haus zu haben, aber ich kann Homer doch unmöglich Leitungswasser anbieten, sollte er einmal unverhofft auftauchen.

Wenns mal wieder regnet...

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Montag, 8. März 2010 at 20:54



Mit Blut, Schweiß und Tränen zum Sieg

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Donnerstag, 4. Februar 2010 at 18:40

2012 ist es wieder soweit! Dann beginnt erneut die Zeit, in der sich Verkäufer von Plasma-Fernsehgeräten die Finger lecken, in der Knappheit an Nationalflaggen herrscht und während der selbst die größten Stubenhocker plötzlich auf den Sportplatz laufen. Vom 27. Juli bis zum 12. August finden die Olympischen Sommerspiele in London statt. Da werden dann zwar keine Studenten von Panzern attackiert, aber das englische Essen dürfte für viele auch eine Menschenrechtsverletzung darstellen - ein echter Grund, die Spiele zu boykottieren.

Wer trotzdem kommt, wird Zeuge einer Weltpremiere. Die neue Disziplin "Texas Inland Spinning" feiert 2012 ihr Debüt. Damit wurde ein würdiger Ersatz für Tischtennis gefunden. Dieses wurde mit folgender Begründung seitens des Internationalen Olympischen Komitees abgeschafft:

"Ja, ähh, was...hee, das geht halt nicht mehr, weil da müssten die mehr schupfen. Und überhaupt, ich mag dein Gesicht nicht."

Verständlicherweise hatte das IOC unter solchen Bedingungen keine andere Wahl, als die Sportart kurzerhand abzuschaffen und einen Schlussstrich zu ziehen. Hier ist er:

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Damit jeder die Regeln verinnerlichen kann, nun eine kurze Zusammenfassung, geschrieben vom "Texas Inland"-Pionier Lukas Haunhorst:

Texas Inland ist grob gesagt das Werfen von Stiften in einen Mülleimer, während Freistunden in der Schule (Oder eben bei den Olympischen Spielen).

Die Spielgegenstände:

1. Jeder Spielteilnehmer erhält einen Stift als Spielgerät (Egal ob Bleistift, Buntstift, Kugelschreiber usw.).
2. Es muss ein Mülleimer vorhanden sein (Am besten leer!).
3. Jeder Spieler muss entweder auf einem Stuhl oder auf einem Tisch sitzen.
4. Alle Plätze sollten möglichst auf gleicher Distanz zum Eimer stehen (Tische müssen bei Benutzung hinter der Stuhlreihe platziert werden).
5. Da diese Sportart meist in Klassenräumen ausgetragen wird, werden Stühle,Tische usw. als vorhanden vorausgesetzt. Natürlich kann man das Spiel trotzdem auch daheim oder andernorts spielen.

Allgemeine Regeln:

1. Sollte sich das Spielgerät (Stift) nach einem Wurf als unauffindbar erweisen, und sich kein identisches / ähnliches finden lässt, muss der betroffene Spieler (bei strenger Regelauslegung) disqualifiziert werden. Gewinnen kann also (rein theoretisch) auch ein Spieler, der als einziger noch seine Spielgerät besitzt.
2. Erlaubt sind jegliche Trefferarten sei es Rander, Wander, Bodi, Wander-Rander, Doppelter Bodi (eher ungewöhnlich) etc.
3. Bei einem Kapper (Nur Stiftkappe oder Stift im Mülleimer) darf ein direkt folgender Zweitwurf ausgeführt werden.Verfehlt dieser jedoch das Ziel, muss das Stiftfragment aus dem Eimer entfernt werden, und der Spieler sich in die alte Reihenfolge einfügen.
4. Es gibt immer nur einen güldenen Sieger.Sollte es zu einem Gleichstand kommen, wird (außer im klassischen Modus oder nach Vereinbarung) ein Stechen ausgeführt. Dieses wird je nach Modus unterschiedlich gehandhabt.

Der Spielverlauf (klassisch):

1. Alle Spielteilnehmer müssen nacheinander, in einer Reihenfolge, versuchen ihr Spielgerät in den Mülleimer zu werfen. Wer trifft, darf sich eine Reihe weiter nach hinten setzen (Wo er in der Stuhlreihe Platz nimmt spielt keine Rolle). Alle anderen, die nicht getroffen haben, müssen es in der nächsten Runde erneut versuchen.
2. Dies wird so oft wiederholt, bis ein Spieler in der letzten oder finalen Reihe den Mülleimer trifft - dieser hat das Match gewonnen. Sollte aber in dieser Reihe, in der gleichen Runde, ein weitere Spieler treffen / getroffen haben, wird kein Stechen angesetzt, sondern der Spielverlauf fortgeführt.

Weitere Modi:

1. Beim Punktsieg gibt es keine Reihenverschiebung, sondern jeder Spieler versucht vom gleichen Platz mehrmals zu treffen.Wer dann eine bestimmte Punktzahl zuerst erreicht gewinnt.Wenn jedoch in der gleichen Runde ein weiterer Spieler ebenfalls die Siegespunktzahl erreicht, kommt es zum Stechen.In diesem Modus dürfen für gewöhnlich beide Spieler solange hintereinander auf den Eimer werfen bis einer trifft, während der andere verfehlt.
2. Diverse Modifikationen im Bereich der Stiftbenutzung oder der Treffart (Nur Bodi usw.) können natürlich ebenfalls einen neuen Modus schaffen.

"Stagedesign":

Das Design der Stage oder des Spielfelds kann je nach Spieleranspruch und Kreativität variieren.
1. Diverse "Obstacles" können den Spielspaß und die Spannung besonders erhöhen. Dabei kann man sowohl zerbrochen Lineale als auch den klassischen Stuhl oder Tisch verwenden. Das "Death Cross" (Zwei gekreuzte Lineale auf dem Eimer) erfreut sich dabei besonderer Schwierigkeit aber auch Beliebtheit.
2. Das Verstellen des Mülleimers kann ebenfalls ein ernstes Spielelement sein. Beispielsweise wird der Mülleimer auf einen Schrank oder eine Tafel gestellt.
3. Ein besonderes Augenmerk muss auch auf die "Living Obstacles" gelegt werden. Dabei handelt es sich schlichtweg um Subjekte, die als Hindernisse den Weg zum Eimer versperren.
4. "Moving Stages" werden - wie der Name augenzwinkernd andeutet - von einer Person bewegt. Dabei steht der Mülleimer auf einem leicht verschiebbaren Untergrund (Projektorrolltisch etc.). Da es nicht selten zu Personenschäden bei den "Movern" kommt, sollte dieser Stageaufbau nur von erfahrenen Spielern genutzt werden.

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Nein, ernsthaft! Tischtennis-Liebhaber können aufatmen. "Texas Inland Spinning" befindet sich (leider) erst in den Kinderschuhen, und wird 2012 NOCH keine Olympische Disziplin. Aber in ein paar Jahren wird diese geniale, von Schülern mit zu langen Pausen erdachte Idee rund um den Globus bekannt sein - Langeweile bekämpft es zumindest wirkungsvoll!

Commander Shepard meldet sich zum Dienst

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Sonntag, 24. Januar 2010 at 21:51

In weniger als einer Woche erscheint der zweite Teil der Mass Effect-Trilogie. Grund genug, noch einmal das erste Kapitel rund um Commander Shepard durchzuspielen. Da ich meine alten Speicherstände sowieso nicht mehr besitze, aber selbstverständlich auch in den Genuss des revolutionären Charaktertransfers kommen möchte, lohnt sich das erneute Spielen gleich doppelt.

Ich sollte dann auch ganz schnell wieder zurück zur Normandy. Schließlich hat MEIN Shepard den Auftrag, das Universum zu retten, und um Gunnery Chief Ashley "Sexy" Williams muss er sich auch noch...äh...kümmern.

Ein verspieltes Jahr

geschrieben von Andreas Norden | | Posted On Samstag, 9. Januar 2010 at 15:24

Das Krisenjahr 2009 ist vorbei - die Ära einiger bekannter Spieleentwickler ebenso. Auch die Unterhaltungsbranche war im letzten Jahr nicht vor Pleiten, Pech und Pannen gefeit.

Der deutsche Entwickler Ascaron, der unteranderem für Sacred 1+2 verantwortlich zeichnet, musste seine Pforten schließen. Ebenso wie der Publisher Midway, der durch die schleppenden Verkäufe seines Hoffnungsträgers Unreal Tournament 3 bereits stark angeschlagen war. Einem Spiel, das auf der gleichen Grafik-Engine basiert, wurde indes scheinbar endgültig das Genick gebrochen: Wird der Duke nach der Pleite von 3D Realms nun seine überfällige letzte Ruhe finden? Die Spielerschaft beantwortet diese Frage mittlerweile zum größten Teil nur noch mit einem gleichgültigen "Wohl kaum", liegt der muskelbepackte Waffenfreak doch bereits seit über 12 Jahren im sterben. Er ist eben ein zäher Bursche, dieser Duke, oder wie er sagen würde: "I've got balls of steel!"
Der eisernen Faust EAs hätte er aber wohl ebenfalls kaum etwas entgegenzusetzen. Der amerikanische Riese spart, was konkret die Entlassung von mindestens 1200 Mitarbeitern bedeutet. Der Star Wars Battlefront-Macher Pandemic fiel dem Rotstift der Electronic Arts Bosse am Ende des vergangenen Jahres zum Opfer, ungeachtet der fabelhaften Qualität seines letzten Werks: Saboteur wurde zu einem der heißesten Geheimtipps der zurückliegenden 365 Tage - ein kleiner Lichtblick, in diesem zweifelsohne dunklen Jahr.

Glücklicherweise gab es sie dann doch, die erfolgreichen Spiele, Programme, die einem ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zauberten.
Freunde der brachialen Action wurden 2009, wie eigentlich in fast jedem Jahr, gut bedient. Skandale um den vielerorts als kundenfeindlich bezeichneten Multiplayer-Modus und die Flughafenmission, deren Inhalt sicherlich nicht mehr unter "Geschmackssache" fällt, hin oder her - Call of Duty: Modern Warfare 2 vermag es wie sein Vorgänger, packende Gefechte in einem fiktiven, wenn auch äußerst unlogischen, Konflikt darzustellen. Mehr Mittendringefühl wäre unverschämt! Call of Duty typisch, trifft das Wort "unverschämt" leider auch dieses Mal auf die Spielzeit zu: Nach etwa fünf Stunden flimmert der Abspann über den Bildschirm.

Ähnlich kurz fällt Call of Juarez: Bound in Blood aus, was meine damals aufgestellte Theorie erneut bestätigt. Doch genau wie damals beim ersten Teil, ist es auch in Bound in Blood die unvergleichliche Western-Atmosphäre, die dieses Spiel so fantastisch macht. Duelle bei Sonnenaufgang, Verfolgungsjagden in einer Kutsche und eine Liebesgeschichte voller Verrat, Misstrauen und Spannung - herrlich! Die Streitigkeiten zwischen den zwei sympathischen Brüdern, in deren Rolle der Spieler schlüpft, machen den emotionsgeladenen Titel mehr als spielenswert.

Dann gab es noch das brillante Batman: Arkham Asylum, über das ich bereits an anderer
Stelle ausführlich geschwärmt habe, sowie Assassin's Creed II - zumindest für die Konsolen.

Im Vorraus waren viele gespannt, ob der Nachfahre Altairs, namentlich Ezio Auditore da Firenze, nun wortwörtlich den Spiele-Olymp erklettert, oder wie sein Verwandter aus dem Morgenland kurz vor dem Ziel den Halt verliert. Spätestens am 19. November 2009 hieß es dann aufatmen. Das neue Abenteuer rund um die Geschichte der Assassinen ist tatsächlich um ein vielfaches abwechslungsreicher als der auf Dauer langatmige Vorgänger und muss sich in keinem Heuhaufen verstecken.
Die Hoffnung, dass die Ubisoft-Krankheit, also die Einfallslosigkeit bei Spielmechanismen, nun langsam überwunden ist, flammte schlagartig wieder auf.

Während sich Europas größter Spiele-Publisher noch erholt, steht das Genre der Adventures wieder in voller Blüte. Zwar konnten Neuauflagen bekannter Klassiker, allen voran Monkey Island, nicht zu hundert Prozent überzeugen, da die Qualität der Rätsel meilenweit hinter dem Original zurück blieb, jedoch brachten es besonders die Programme aus deutschen Landen zu Top-Wertungen bei der Fachpresse. Ceville, The Whispered World, The Book of Unwritten Tales und, und, und - eines besser als das andere und allesamt aus Deutschland.

Etwas überschaubarer sah es bei den Rollenspielen aus. Doch wie so oft zählt nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität, und da punktete das Genre im Jahr 2009 auf ganzer Linie! Große Namen wie Dragon Age: Origins und Risen (Haha, große Namen...ein Insider), die selbstredend perfekt sind, sorgten fast dafür, dass Perlen á la Torchlight und The Last Remnant untergegangen wären. Bei ersterem handelt es sich um einen klassischen Diablo-Klon, der sich durch seine nette Comic-Optik von der Konkurrenz abhebt, und die Stärken des Genres bündelt - eine klare Empfehlung! The Last Remnant ist ein japanisches Rollenspiel, das sich augenscheinlich an Final Fantasy orientiert, dabei aber eine erstaunlich interessante Geschichte erzählt, und die Kämpfe durch deutlich größere Armeen als in Square Enixs Produkt aufwertet. Leider sind die Landschaften erschreckend karg ausgefallen. Fans von japanischen RPGs können dennoch bedenkenlos zuschlagen.

Zuschlagen - im Sinne von Krieg - war im Genre der Strategie eher zweitrangig. Obwohl 2009 auch Empire: Total War und Dawn of War 2 das Licht der Welt erblickten, dominierte die Aufbau-Strategie, was an diesem einen Spiel aus Deutschland lag - genau Anno 1404.
Das Spiel wurde um gute neue Ideen bereichert, verlor aber trotzallem nicht seinen typischen Charme. Alles ist jetzt ein bisschen größer, monumentaler, um nicht zu sagen epischer! Die Spielbarkeit ist auf gewohnt hohem Niveau und macht Anno 1404 zu einem meiner Lieblingsspiele des Jahres 2009.

Eben noch am Horizont, ist es jetzt bereits da, das Jahr 2010. Gute Spiele wird es mit Sicherheit auch diesmal geben. Die Krise kann mir aber gern gestohlen bleiben. Hoffen wir das Beste!